Peter Matussek

Medienästhetik des Klangs

1. Physiologie des Hörens

1.2 Stationen der Hörbahn


Funktionen der Schaltstellen:

• Kreuzung: Laufzeitdifferenz rechts-links registrieren (1.2.1)
• limbisches System:
Signale emotional bewerten (1.2.2)
• primäre Hörrinde:
Frequenzen aufteilen (1.2.3)
• Assoziierte Areale: hemisphärenspezifisch (1.2.4)

1.2 Der auditorische Kortex

Der auditorische bzw. auditive Kortex (von lat. auditio = Gehör und cortex= Rinde), also der für das Hören zuständige Teil der Großhirnrinde, liegt auf der oberen Windung des Temporallappens (von lat. tempus = Schläfe).

Nach einer in der Gehirnforschung bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts von Korbinian Brodmann eingeführten Feldeinteilung anhand unterschiedlicher Nervenstrukturen, dem sogenannten Brodmann-Atlas, liegt der primäre auditorische Kortex in den Arealen 41 und 42, teilweise auch in 22 (= Wernicke-Areal) und 52 (innen hinter 41, deshalb hier nicht sichtbar).

Die untere Abb. zeigt PET (= Positronen-Emissions-Tomographie)-Scans von zwei Versuchspersonen auf je drei verschiedenen Schnittebenen. Die höchste Aktivität wird rot angezeigt, die zweithöchste gelb.

Die untere Serie stammt von einer Versuchsperson, der man eine Geschichte vorlas, verbunden mit der Aufgabe, sich bestimmte Sätze zu merken. Die obere Serie zeigt die Hirnaktivität einer Kontrollperson ohne Höraufgabe. Beim gedächtnisorientierten Zuhören erhöht sich die Aktivität im primären Kortex und den assoziierten auditorischen Kortexarealen (Pfeile links) sowie im Hippocampus (Pfeile rechts), einer für das Gedächtnis wichtigen Struktur.

1.2 Stationen der Hörbahn1.2 Stationen der Hörbahn
SprechblaseSprechblase
Fragezeichen