Peter Matussek

Medienästhetik der Schrift

9. Die drucktechnische Revolution

9.1.2 Korea: Druck mit beweglichen Metall-Lettern (13. Jh.)

Drucktypen des Jikji (1377). Quelle: www.bruta-bruta.com.ar/2012/07/gutenberg-era-un-poroto/

Koreanische Dokumentation über die Entstehung des Jikji. Standard-YouTube-Lizenz.


Die wichtigsten Lehren Buddhas zusammengefasst vom Koryo-Mönch Paegun (1337), Bibliotheque Nationale in Paris.
Rechts: Nachdruck einer Bronzeplatte aus der Nationalen Zentralbibliothek Korea (frühes 15. Jh.). Pokee (1983), S. 40.

9.1.2 Druck mit beweglichen Metall-Lettern in Korea (13. Jh.)

Die Druckmethode mit beweglichen Metall-Lettern (Kupfer, Blei oder Messing) ist eine koreanische Erfindung. Sie begann spätestens im 13. Jahrhundert (nach manchen Quellen sogar schon im 11. Jh.).

Bei den frühesten koreanischen Drucken, die Anfang des 8. Jahrhunderts in der Zeit der Vereinten Silla-Dynastie (668–935) entstanden, wurden noch Schnitztafeln aus Holz verwendet. Höhepunkt dieser Drucktechnik ist die Tripitaka Koreana aus dem 11. Jahrhundert.

Die koreanische Methode des Druckes mit beweglichen Metall-Lettern aus Kupfer ist seit 1377 belegt. In diesem Jahr wurde das "Jikji Simche Yojeol" (Gesammelte Predigten des Zenbuddhismus) in chinesischer Schriftsprache im Heungdeok-Tempel von Cheong-Ju gedruckt. Im Unterschied zur europäischen Buchdrucktechnik mit mechanischen Druckerpressen erfolgte der Frühdruck im ostasiatischen Raum über Abklatsch bzw. Abrieb mit Holzbrettern oder per Hand. Überliefert sind diverse Rohmaterialien zur Herstellung von Matrizen, Typenherstellung im Wachs- und im Sandgussverfahren sowie rund 450 originalgetreue Nachbildungen von diversen Gussformen, Letternkästen, Metalltypen bis zur montierten Druckform. In Chenong-Ju, dem Fundort des "Jikji", wurde 1992 zu Ehren des koreanischen Frühdrucks das Early Printing Museum gegründet.


9.1.2 Korea: Druck mit beweglichen Metall-Lettern (13. Jh.)9.1.2 韩国:金属活字印刷术(13世纪)
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