Peter Matussek

Medienästhetik des Klangs

3. Phänomenologie des Hörens

3.1.5.2 Einsatz des Shepard-Risset-Glissandos in der Filmmusik

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=LVWTQcZbLgY

exemplifiziert am Phänomen der "übergeordneten Zweistimmigkeit"

J.S. Bach: Aus Liebe will mein Heiland sterben

#vgl. Beispiele: Bouree und Black Bird

Zeitliche Fehleinschätzung

 

Klick exakt auf dem größeren Intervall

Klick um 1 16tel vor das größere Intervall verschoben

Klick um 2 16tel vor das größere Intervall verschoben

 

 

3.1.5.1 Gesetz der gemeinsamen Bewegung

Legt man über eine Tonfolge ein Klick-Geräusch, so verschiebt es der Hörer unwillkürlich an die Stelle, die durch ein größeres Intervall markiert wird (vgl. de la Motte-Haber 1982: 218).

Der Übergang vom auditiven Kurzzeitgedächtnis in das auditive Langzeitgedächtnis läßt sich am Phänomen des Melodiehörens gut beobachten.

Sobald Melodien nicht als einfache Tonfolgen präsentiert werden, deren Synthese lediglich das Kurzzeitgedächtnis beansprucht, sondern in komplexere musikalische Gebilde integriert sind, kommt eine aktive Verarbeitung des Gehörten ins Spiel, die es dem Langzeitgedächtnis zuführt.

Daß das Melodie-Hören uns eine aktive Gedächtnisleistung abfordert, ist vor allem bei sehr langsamen Stücken bemerkbar. Versuchen Sie einmal bei dem folgenden Beispiel (nach de la Motte-Haber 1982: 222) die übergeordnete Zweistimmigkeit, die sich aus der Modulation der Melodiestimme ergibt, herauszuhören

3.1.5.2 Shepard-Risset-Glissando in Filmmusik3.1.5.2 Shepard-Risset-Glissando in Filmmusik
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