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18.10.2013 14:35 Alter: 8 yrs
Kategorie: Intern

"Großes Interesse an den Medienwissenschaften"

Ein Porträt unserer chinesischen Austauschstudentin Yingyi Feng.


Aus Chinas heißer Metropole ins grüne Siegerland

Yingyi Feng (22) ist als Austauschstudentin an der Uni Siegen - KLassische Musik weckte Interesse an Deutschland

 

Yingyi Feng hat den Sommer im Siegerland genossen. "Das Klima ist sehr angenehm", findet die 22-Jährige. Die Chinesin kommt aus Guangzhou in der Nähe von Hongkong. Die Stadt (5,7 Millionen Einwohner) gehört zu den Hotspots des Landes. "Es ist landschaftlich sehr schön, aber sehr, sehr heiß", erzählt sie. Im vergangenen September kam sie als Austauschstudentin nach Deutschland. Für ein Jahr studiert die Germanistikstudentin an der Uni Siegen. Sie spricht hervorragend Deutsch. "Aber das war am Anfang nicht so", meint sie bescheiden. An ihrer Heimat-uni, der Guangdong University of Foreign Studies, hat sie Deutsch als Fremdsprache gelernt. "Aber erst seit ich hier bin, weiß ich wie Deutsch wirklich ist." Am Anfang habe sie zwar die Professoren in den Seminaren und Vorlesungen gut verstanden, aber die Menschen im Alltag nicht. Das hat sich geändert, seit sie im Studentenwohnheim am Adolf-Reichwein Campus lebt und viel Kontakt mit deutschen Studierenden hat. Jetzt rutscht ihr auch schon mal ein Satz raus wie: "Deutsches Brot ist geil." Yingyi Feng grinst: "Ich rede wie andere junge Leute ." Sie ist neugierig auf ihr Gastland und versucht soviel wie möglich zu sehen und auszuprobieren. Sie war beim Oktoberfest in München, feierte Karneval in Köln und genoss ein Klassikkonzert in Bonn. Yingjy Feng spielt selbst Klavier. Ein Grund, war um sie ganz früh Interesse für Deutschland entwickelt hat. "Die deutschen Musiker und Komponisten haben mich schon als Kind fasziniert." Und deutsche Märchen habe sie sehr gemocht.

Nach Siegen kam sie durch die Kooperation, die die Universität Siegen mit der Hochschule in Guangzhou hat. Yingyi Feng hat ein Stipendium bekommen, das ihr den Aufenthalt in Deutschland ermöglicht. Heimweh, Angst, Unsicherheit - das sei bei ihr nie aufgekommen. "Wir wurden schon in Frankfurt am Flughafen von einem Mitarbeiter des International Office abgeholt und auf der Zugfahrt nach Siegen begleitet." Und obwohl sie ja keine Teilnehmer des Erasmus-Programms sind, konnten die chinesischen Gäste einige Veranstaltungen der europäischen Austauschstudenten mitmachen. "So haben wir viele Leute kennen gelernt und uns schnell eingelebt." Ihre Leistungspunkte im Studium hat sie schon alle geschafft. Yingyi Feng hat großes Interesse an den Medienwissenschaften und nutzt ihre Zeit in Deutschland, um auch praktische Erfahrungen zu sammeln. Sie arbeitete beim Siegener Campus TV mit und hat nach einer Initiativbewerbung die Zusage für ein Praktikum beim MDR Fern sehen in Leipzig bekommen.

In Siegen fühlt sie sich wohl. Auch wenn die Stadt natürlich viel ruhiger sei als Guangzhou . "Hier hat man viel Zeit zum Nachdenken", lacht sie. Das Studium in Deutschland findet sie weniger stressig als in China. Dort sei die Betreuung durch die Professoren straffer. Bei politischen Themen, die ihre Heimat betreffen, ist Yingyi Feng zurückhaltend. "Wenn mich jemand fragt, sage ich, was ich denke." Aber sie rede lieber über kulturelle Dinge. Für ihre berufliche Zukunft hat sie noch keine genauen Pläne. "Ich will noch ganz viel von der Welt sehen, bevor ich mich da entscheide." Ihr Tipp für andere Austauschstudenten: "Mutig sein. " Und sich von den zurückhaltenden Siegerländern nicht verunsichern lassen. "Sie wirken am Anfang kühl, sind aber tatsächlich unheimlich nett."

Aus "Querschnitt" Nr. 5 (2013), S. 15.


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