3.3.3.3.1 Der Cocktailparty-Effekt
Erklärung nach dem "Attenuation Model" (Treisman 1960):
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=lNv4v3KQJRA

Algorithmische Berechnung der Kapazitätsgrenzen durch "Cocktail-Party-Prozessoren" (Slatky 1992):
Erklärung nach dem "Attenuation Model" (Treisman 1960):
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=lNv4v3KQJRA
Algorithmische Berechnung der Kapazitätsgrenzen durch "Cocktail-Party-Prozessoren" (Slatky 1992):
Der "Cocktailparty-Effekt" (nach Cherry 1953) gehört zu den erstaunlichsten Leistungen der auditiven Wahrnehmung. Das Video verdeutlicht zunächst modellhaft, dann an einem szenischen Beispiel, wie der Effekt funktioniert:
Zunächst werden einige Grundprinzipien der auditiven Wahrnehmung erläutert, die wir in früheren Lektionen bereits kennengelernt hatten: Was wir hören wird vom sensorischen Register aufgenommen (vgl. Lektion 2.1 zum präperzeptuellen auditiven Gedächtnis) und bei entsprechendem Aufmerksamkeitsgrad in das auditive Kurzzeitgedächtnis (vgl. 2.2.1) überführt, von wo es bei willkürlicher Selektion in das auditive Arbeitsgedächtnis gelangt (vgl. 2.2.2).
Das wird nun auf die typische Situation einer Party übertragen, bei der wir mit der Aufgabe konfronitiert sind, aus einer komplexen Vielfalt von Stimmen diejenigen herauszufiltern, die uns interessieren. Entscheidend ist dabei die Fokussierung unserer Aufmerksamkeit, die wie ein Lichtkegel das Gewünschte hervorhebt und anderes ausblendet.
Da jedoch die Aufmerksamkeitsschwelle für ausgeblendete Informationen durch bestimmte Signale – etwa das Hören des eigenen Namens – schlagartig gesenkt werden kann, kommt es zu der im szenischen Beispiel gezeigten Situation: Rachel, die zunächst dem Gespräch in der Gruppe rechts folgt, hört, wie die Gruppe links ihren Namen nennt. Der entsprechende Gesprächskontext (Tratsch über sie) ist noch in der sensorischen Schleife des Kurzzeitgedächtnisses und kann nun, aus der Latenz gehoben, nachträglich ins Arbeisgedächtnis gelangen, und so wendet sich Rachel entrüstet den beiden tratschenden Mädchen zu...