Seminar im WS 2003

 


Peter Matussek

Kulturelle Effekte medialer Umbrüche


 

 

 
   
 

"Gutenberg-" und "Turing-Galaxis", "visuelle Zeitenwende" und "pictorial turn", "primäre und sekundäre Oralität" – mit derartigen Stichworten wird unterstellt, daß Medienumbrüche immer zugleich Kulturrevolutionen seien. Aber wie hängen beide Bereiche zusammen? Sind es allein die medientechnischen Innovationen, die die kulturellen Veränderungen bedingen? Sind es umgekehrt kulturelle Faktoren (kollektive Wunschstrukturen, erhöhter Kommunikations- und Speicherbedarf etc.), die überhaupt erst die Medienumbrüche bewirken? Oder müssen wir von Wechselwirkungen zwischen beiden Bereichen ausgehen (wobei dann immer noch die Frage zu klären bliebe, ob es sich dabei um unbewußte Selbstorganisations- oder planvolle Steuerungsprozesse handelt)?
Die Einführungsveranstaltung wird diese Fragen anhand von Beispielen aus der Mediengeschichte erörtern. Exemplarische Themen sind:
– Oralität/Literalität,
– Manuskript-/Buchkultur,
– Die "panoramatische Wende" und der Übergang zum Bewegungsbild
– "Pictorial turns"
– "Performative turns"
– Die "sekundäre Oralität" des elektronischen Textes
– Analoge/digitale Medien
Voraussetzung für einen Beteiligungsnachweis ist die Bereitschaft zur Übernahme eines (Gruppen-)Referats mit medialer Präsentation.