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20.11.2014 21:30 Alter: 7 yrs
Kategorie: Extern

NEW AESTHETIC: REMIX

Sa, 22 Nov 2014


Inspiriert von den Produktionstechniken der jamaikanischen Dub-Musik der 1960er Jahre, begannen die DJs der New Yorker Disco- und Hip Hop-Kultur, Breaks aus Songs herauszulösen, sie zu loopen und neu zu kombinieren - das Sampling war geboren (Eduardo Navas: Remix Theory). Die Collage von vorhandenem Material war, etwa in Werken von Georges Braque oder Hannah Höch, mit den Mitteln von Schere und Kleber bereits möglich und fand über die Tonmontage, etwa in Walter Ruttmanns Weekend (1931), neue Formen (Jan Torge Clausen: Remixing Youtube). Martin Arnold lotete seit Mitte der 80er in seinen Found-Footage-Filmen meist über schnelle Schnittfolgen und sich sukzessiv verändernde Loops die Möglichkeiten des vor-digitalen Zeitalters weiter aus. Mit der Digitalisierung – und damit dem verlustfreien Kopieren, dem datenbankbasierten Zugriff auf originalmaterial sowie der algorithmischen Weiterverarbeitung - erreicht der Remix eine neue Popularität.

Das Programm New Aesthetic: Remix versucht neben einem Überblick über verschiedene Formen des Remix auch den Blick dafür zu öffnen, wie umfassend und wichtig die Aneignung und Verarbeitung von Ideen in der Kunst ist. Ein Remix greift dabei nicht unbedingt auf bestehendes Bild- und Tonmaterial zurück, sondern auf Memes, also „Ideen, Überzeugungen, Verhaltensmuster“ (Richard Dawkins: Das egoistische Gen). „Everything is a Remix“ postuliert Kirby Fergusson in einer Reihe von Videos über Remixkultur – und so remixen wir gesellschaftliche Praktiken, Technologien und Identitäten. Die Memes, die sich durch Reposts, Reuse, Remix dabei in nie dagewesener Geschwindigkeiten verbreiten und verändern, sind dabei zum Sample des digitalen Zeitalters geworden.


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